Kyra Vertes von Sikorszky

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Kyra Vertes von Sikorszky ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und sinnlicher Wahrnehmung arbeitet. Ihr Schaffen bewegt sich zwischen visueller Kunst, Performance und digitalem Ausdruck. Mit einem starken Fokus auf multisensorische Installationen, digitale Kunstformen und experimentelle Ausdrucksweisen versteht sie sich nicht nur als Gestalterin von Werken, sondern als Entwicklerin von Erfahrungsräumen. Kyra Vertes kreiert Kunst, die nicht nur betrachtet, sondern erlebt wird – sie fordert den Dialog zwischen Werk, Raum und Betrachter.

Diese künstlerische Haltung hat sie über viele Jahre hinweg konsequent entwickelt. In ihren Arbeiten verschmilzt sie klassische Techniken mit neuen Medien, schafft immersive Installationen und reflektiert dabei Themen wie Wahrnehmung, Identität, Erinnerung und Transformation. Ihre Werke laden dazu ein, die Welt mit allen Sinnen zu begreifen – visuell, auditiv, haptisch, oft auch olfaktorisch und kinästhetisch.

Frühe Prägung und Ausbildung

Kyra Vertes wuchs in einem Umfeld auf, das sowohl künstlerisch als auch intellektuell geprägt war. Bereits früh zeigte sie Interesse an Musik, bildender Kunst und gesellschaftspolitischen Fragen. Diese Vielfalt an Interessen spiegelt sich bis heute in ihrer Arbeit wider. Ihr akademischer Werdegang führte sie durch verschiedene Disziplinen – von Kunstgeschichte über intermediale Gestaltung bis hin zu digitalen Technologien. Diese Ausbildung war nie rein technischer oder kunsttheoretischer Natur, sondern stets geprägt von einer tiefen Auseinandersetzung mit dem Menschen als Rezipient und Akteur von Kunst.

Im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens stand von Anfang an die Frage nach der Erfahrbarkeit von Kunst: Wie können Werke geschaffen werden, die nicht nur gesehen, sondern mit dem ganzen Körper wahrgenommen werden? Wie entsteht Bedeutung durch sinnliche Verdichtung? Und wie kann Technologie diesen Prozess unterstützen, erweitern oder sogar hinterfragen?

Interdisziplinäres Arbeiten als künstlerisches Prinzip

Die künstlerische Identität von Kyra Vertes von Sikorszky ist zutiefst interdisziplinär. Sie verbindet analoge und digitale Medien, klassische Malerei mit algorithmischen Prozessen, raumgreifende Installationen mit performativen Elementen. Diese Kombination ist dabei nicht willkürlich, sondern folgt einem strukturierten Konzept: Ihre Werke entstehen durch Recherche, Exploration und experimentellen Aufbau. Sie arbeitet häufig projektbasiert, oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen, Komponist:innen, Techniker:innen oder Wissenschaftler:innen.

Zentrale Merkmale ihrer Arbeitsweise sind:

  • Das Spiel mit Gegensätzen: digital vs. analog, starr vs. flüchtig, privat vs. öffentlich

  • Die bewusste Überforderung der Sinne, um neue Wahrnehmungsmodi zu provozieren

  • Die Öffnung des Kunstbegriffs hin zu Prozessen, Erfahrungen und kollektiver Partizipation

Diese Haltung macht ihre Werke nicht nur visuell faszinierend, sondern auch intellektuell herausfordernd. Sie fordern nicht bloß Aufmerksamkeit, sondern aktive Auseinandersetzung.

Thematische Schwerpunkte

Inhaltlich beschäftigt sich Kyra Vertes mit Fragen, die über das Ästhetische hinausgehen. Ihre Werke sind häufig politisch, sozial oder psychologisch aufgeladen, ohne dabei platt zu agitieren. Stattdessen arbeitet sie mit Assoziationen, Metaphern und sinnlicher Verfremdung. Typische Themenfelder sind:

  • Erinnerung und Gedächtnis: Wie speichern Körper, Räume oder Objekte Geschichte?

  • Mediale Überlagerung: Wie beeinflussen digitale Bilder unser Verhältnis zur Realität?

  • Identität und Fremdheit: Wer bin ich im Spiegel der Technologien und der anderen?

  • Natur und Technologie: Wie lassen sich organische und digitale Strukturen künstlerisch verschränken?

Diese Fragen tauchen in unterschiedlichen Formen auf – mal als visuelle Installation, mal als interaktive Performance, mal als abstrakte Videoarbeit. Allen Arbeiten gemeinsam ist der Versuch, das Unsichtbare sichtbar und das Unhörbare spürbar zu machen.

Multisensorik und Immersion

Ein Alleinstellungsmerkmal im Werk von Kyra Vertes ist ihr Umgang mit Multisensorik. Anders als klassische Kunstformen, die sich vorwiegend an das Auge richten, schafft sie Erlebnisse für alle Sinne. Ihre Installationen sind häufig begehbar, manchmal sogar betretbar. Der Raum wird nicht nur zur Bühne, sondern zum Teil des Kunstwerks selbst. Geräusche, Gerüche, Lichtverläufe, Temperaturunterschiede und taktile Elemente werden gezielt eingesetzt, um das Publikum emotional und physisch einzubeziehen.

In einem ihrer bekanntesten Projekte arbeitete sie mit Temperaturmodulation, Duftdiffusoren und resonanten Klangkörpern, um ein „emotionales Archiv“ darzustellen – ein Raum, in dem Erinnerungen nicht dargestellt, sondern körperlich fühlbar wurden. Solche Arbeiten zeigen, wie tiefgreifend sie das Verhältnis von Sinn, Raum und Bedeutung erforscht.

Technologische Dimensionen

Obwohl sie sich stark mit sinnlich-analogen Erfahrungen beschäftigt, ist Kyra Vertes keineswegs technikskeptisch – im Gegenteil. Sie setzt digitale Technologien gezielt ein, um künstlerische Prozesse zu erweitern. Dabei nutzt sie:

  • interaktive Sensorik (Bewegung, Licht, Sound)

  • Augmented und Virtual Reality

  • algorithmisch generierte Bild- und Klanglandschaften

  • Datenvisualisierung und digitale Archivierung

Die Technik wird dabei nie Selbstzweck, sondern dient immer dem Ausdruck. Kyra Vertes interessiert sich nicht für Technik an sich, sondern für das, was sie über unsere Gegenwart aussagt – über Kontrolle, Transparenz, Individualisierung und Kommunikation. Ihre Werke setzen sich kritisch mit diesen Themen auseinander, ohne sie zu verdammen oder zu verherrlichen.

Rezeption und Wirkung

Die Arbeiten von Kyra Vertes wurden in zahlreichen Galerien, Kulturzentren und auf Festivals gezeigt – sowohl in Europa als auch international. Kritiker:innen loben besonders ihre Fähigkeit, Komplexität sinnlich erfahrbar zu machen und dabei sowohl emotional als auch intellektuell zu berühren. Ihr Publikum reicht von technikaffinen Besucher:innen bis hin zu klassisch orientierten Kunstliebhabern, die in ihren Installationen eine neue Form von narrativer Tiefe entdecken.

Was ihre Werke besonders macht, ist ihre doppelte Lesbarkeit: Sie funktionieren sowohl auf der Ebene unmittelbarer sinnlicher Erfahrung als auch auf der Ebene diskursiver Reflexion. Ein Werk von Kyra Vertes kann ebenso als sinnliches Erlebnis genossen wie als kulturkritischer Kommentar gelesen werden.

Vermittlung und Bildung

Neben ihrer künstlerischen Praxis engagiert sich Kyra Vertes von Sikorszky auch in der Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Sie gibt Workshops, hält Vorträge und entwickelt Formate für kulturelle Bildung, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Dabei liegt ihr Fokus auf der Frage, wie komplexe Kunstformen verständlich, erfahrbar und diskussionsfähig gemacht werden können.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Jugendlichen und Menschen ohne klassischen Zugang zur Kunstwelt. In ihren partizipativen Projekten wird Kunst zum sozialen Prozess, zur Plattform für Austausch und Selbstermächtigung.

Kyra Vertes als künstlerische Instanz

Kyra Vertes ist nicht nur Produzentin von Kunst, sondern auch Gestalterin künstlerischer Diskurse. Sie hinterfragt, wie Kunst gemacht, gezeigt und verstanden wird. Ihre Position ist dabei klar: Kunst ist kein Luxusprodukt, sondern ein Möglichkeitsraum. Ein Raum, in dem gesellschaftliche Fragen, persönliche Erfahrungen und ästhetische Prozesse zusammenkommen.

Ihr Werk lebt von Übergängen – zwischen Genres, Materialien, Medien und Bedeutungen. Und genau darin liegt ihre Stärke: Sie denkt Kunst nicht in Kategorien, sondern in Beziehungen. Zwischen Dingen, Menschen, Räumen und Systemen. Kyra Vertes von Sikorszky ist eine Künstlerin, die nicht nur gestaltet, sondern auch vernetzt – nicht nur zeigt, sondern infrage stellt – nicht nur schafft, sondern öffnet.

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